Dietershausen war im ausgehenden Mittelalter die Mutterpfarrei für das gesamte Lütter- und obere Fuldatal, deshalb ist anzunehmen, dass hier wohl verhältnismäßig früh eine Orgel gestanden hat. Im Jahre 1717 wird von der Aufstellung einer gebrauchten Orgel berichtet. Im Jahre 1761 wurde von Johannes Oestreich aus Oberbimbach eine neue Orgel gebaut. In der Folgezeit betreute die berühmt gewordene Orgelbauerfamilie Oestreich dieses Instrument. Auch Johann Brehler aus Unterbimbach und Johann Vey aus Hettenhausen führten daran Reparaturen aus.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war das Instrument unspielbar, sodass die Kasseler Orgelbauer Georg Peter Wilhelm und Sohn mit einem Orgelneubau beauftragt wurden. Der Kaufpreis betrug 2.500 Mark. Durch Kollekten, so heißt es, war vom damaligen Lehrergehilfen Amandus Hohmann und dem Kaufmann Eligius Groß eine Summe von 1.300 Mark zusammengebracht worden. In 1892 stellte man die Orgel an ihren jetzigen Platz auf der Empore . Während des 1. Weltkrieges wurden für die Herstellung von Waffen verschiedene Metalle in großen Mengen gebraucht. Im Jahre 1922 wurde die geraubten Register aus Zinn vom Orgelbauer Schedel in Fulda ersetzt.
Im Jahre 1936 wurde ein elektrisches Gebläse eingebaut.

Im April 1945 wurde das Kirchengebäude von drei Granaten getroffen wodurch auch fast alle Orgelpfeifen durch Löcher oder Knicken  zerstört wurden. Bereits im November des selben Jahres wurden notwendige Reparaturen durch den Fuldaer Orgelbauer Schedel durchgeführt.

Im Laufe der Zeit wurde eine umfassende Renovierung notwendig. Der Umbau und die Renovierung wurden von der Fa. Hey aus Urspringen durchgeführt und in 1973 vollendet. Die Fuldaer Zeitung schrieb dazu:

"Das erneuerte Instrument, das im mittleren Chorbogen der Empore steht, ist wieder eine architektonische Zierde des altehrwürdigen gotischen Gotteshauses. Der schlichte aber schöne nachklassizistische Prospekt von 1884 wurde geschmackvoll restauriert. Das schlichte und doch alte Orgelgehäuse ist von örtlichen Meistern hervorragend ergänzt und wiederhergestellt worden."

Im Jahre 1997 wurde die Orgelbaufirma Mayer in Heusweiler mit dem technischen Neubau der Orgel beauftragt. Dabei wurden die gesamte technische Anlage und die Spieltischanlage komplett neu gebaut, das Orgelgebläse im Gehäuse integriert und das vorhandene Orgelgehäuse, außer dem Prospekt, neu angefertigt. Die heutige Orgel besteht aus 16 Registern und 2 Manualen. Insgesamt enthält die Orgel 945 Pfeifen, wobei 450 Pfeifen von der alten Orgel übernommen und überholt wurden. Die technische Erneuerung kostete ca. 290.000 DM. Die Orgel konnte rechtzeitig zum Patronatsfest in 1999 fertiggestellt und eingeweiht werden.

(Auszug aus der Ortschronik Dietershausen zur 1200 Jahrfeier)